Der Kornsturm

Im Mittelalter gehörte Ratingen zur Grafschaft, später Herzogtum von Berg. Da Ratingen eine vorteilhafte strategische Lage an einem Kreuzungspunkt wichtiger Straßen gelegen hatte, wurde die Siedlung anfangs durch Holzpalisaden geschützt.
Am 11. Dezember 1276 verlieh Graf Adolf V. von Berg Ratingen die Stadtrechte. Für ihn hatte Ratingen eine wichtige Bedeutung im Kampf gegen den Erzbischof von Köln. Kurz zuvor war der Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg in den Besitz von Stadt und Burg Kaiserswerth gelangt. Durch die Stadterhebung wollte Graf Adolf V. ein Gegengewicht schaffen und das nördliche bergische Gebiet sichern, indem er den alten Kirch- und Gerichtsort, Stadtprivilegien verlieh und befestigen ließ.
Stadtrechte geben viele Privilegien, wie zum Beispiel Zoll- und Steuerfreiheit und Monopole auf das Mahlen von Korn und die Herstellung von Grüt. Aber dadurch ergaben sich auch Pflichten. Die Stadt musste eingefriedet werden.

Ratingen wurde von sieben Meter hohen und zwei Meter dicken Stadtmauern umgeben. Diese bestand aus einem äußeren und einer inneren Ringmauer, welche teilweise durch einen Wehrgang verstärkt wurden. Davor befand sich ein acht Meter breiter und fünf Meter tiefer Stadtgraben, der nur an den vier Stadttoren mittels Zugbrücken überbrückt werden konnte. Zudem wurden im Laufe der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts insgesamt fünfzehn Wachtürme entlang der gesamten Stadtmauer verteilt errichtet.
Von der ehemaligen Stadtbefestigung sind nunmehr nur noch Teilstücke und drei der Türme erhalten. Der Dicke Turm, der Trinsenturm und der Kornsturm.


















Im unteren Teil des Turmes befinden sich Fotos und Gegenstände aus der Vereinsgeschichte der KG Stadtgarde Funken Rot-Wiss Ratingen von 1948 e.V., die einen Teil der Vereinsgeschichte der Funken wiedergeben.
Im oberen Teil befinden sich weitere Gegenstände, die meist in Bezug zum Verein, die Karnevalsgeschichte in der Stadt darbieten.
Der Turm mit seinem Umfeld dient auch mal als Stätte eines Sommerfestes oder als traditioneller Schlusspunkt mit einem geselligen Fest des Geisterzuges durch die Ratinger Innenstadt am 31. Oktober.
Der Turm steht nicht nur dem Verein zur Verfügung, sondern auch der Bevölkerung der Stadt Ratingen und kann somit auch gerne besichtigt werden. Bei einer Stadtführung werden die Türe geöffnet, genauso wie am Tag des offenen Denkmals am zweiten Sonntag im September. Aber auch, wenn jemand vom Verein zugegen ist, kann gerne einmal reingeschaut werden oder Sie fragen bei unseren Turmwarten unter E-Mail nach einem Termin. Da wird sich bestimmt eine Gelegenheit bieten.

Textquellen: Rote Funken, Stadt Ratingen, wikipedia